Am Sonntag, dem 16. Mai, waren die Brüder der Kirchenleitung Stefan Tzschentke und Daniel Stolpe in der Gemeinde Elster zu Gast. Nach dem Gottesdienst besuchten sie noch das nahegelegene Firmengelände der Tischlereien Theodor und Michael Dannenberg. Zur Einweihung einer neuen Werkstatthalle sprach Stefan Tzschent ke die folgenden Worte: „Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.“ (Römer 10,4)
Lieber Bauherr, liebe Familien Dannenberg, liebe Geschwister und Freunde!
Eine neue Werkstatthalle durfte nach dem Brand errichtet werden und dient nun den Menschen als eine Grundlage für ihre Arbeit. Erneut waren viel Mühe, Entbehrung und Fleiß notwendig, um das zu erreichen. So wie es von Anfang an auf diesem ganzen Fabrikgelände war: Arbeit, Bewegung und Kämpfe.
Wir möchten heute wieder einen Neuanfang in Gott begründen: zum einen sichtbar durch dieses neue Bauwerk und alle Gebäude auf diesem Gelände, zum anderen unsichtbar in der Liebe zu Gott und dem Nächsten.
Die Werkstätten in Mühlanger, die von Geschwistern der Johannischen Kirche geleitet und geführt werden, stellen für uns einen geistigen Teil der Friedensstadt unseres Meisters Joseph Weißenberg dar. Er sprach davon, dass in der Friedensstadt einmal hervorragende Handwerksstücke hergestellt werden. Ihr Geschwister Dannenberg mit euren Familien steht im Glauben und beginnt und beschließt den Tag mit der Hinwendung und dem Gebet zu Gott. Deshalb gehört geistig alles zusammen, auch wenn es räumlich getrennt ist.
In unseren Gemeindehäusern sehen wir überall eurer Hände Werk, und wie ehrfurchtsvoll können wir uns freuen über Produkte, die in Gottes Namen und unter seinem Schutz und Segen hergestellt werden durften. Sie können wirkliche Freude schaffen, in dem dieser Segen die Menschen, unsichtbar für unsere Augen, über die Gegenstände berührt.
In der Bibel können wir lesen und erfahren, dass Gott die Welt erschaffen hat und den Menschen nach seinem Ebenbild schuf. Was das genau bedeutet, werden wir erst im Laufe unseres Erden- und Ewigkeitslebens erfahren. Aber es kann bedeuten, dass Gott die Eigenschaft des Erschaffens, also einen Teil seiner Schöpferkraft, uns Menschen geschenkt hat. Damit können wir ihm nacheifern und wir können nachempfinden, was es bedeutet, Herr über und Schöpfer von etwas zu sein.
Eine hohe Verantwortung – und welch ein großes Vertrauen. In diesem wundervollen Erleben können wir so viel lernen. Geistfreunde sagten zu einer
Gebäudeeinweihung: „Mit Gott, meine Lieben, in einen neuen Anfang!
Dies ist eine geistige Schlüsselübergabe. Möchte sich jeder, der diesen geistigen Schlüssel verwalten darf, immer wieder unter das Wort stellen: ,Mit Gott!‘ Alles, was ihr tut hier im Haus, alles, was ihr tut im Werk, das wird euch nur dann zum Segen und anderen zur Erlösung durch diesen Schlüssel: ,Mit Gott!‘; ohne ihn geht es nicht. Wie oft ist der Geist des Zerwürfnisses so stark, dass der Geist des Herrn nicht mehr recht empfunden werden kann! Aber es geht immer wieder in einen neuen Anfang, und Gott gibt immer wieder neu die Kraft für einen Neubeginn.
Und ein jedes neue Gebäude, das freigegeben wird, ist eine Aufl age an euch und eure Glaubenskraft, richtig anzuwenden, was euch gegeben wird. Äußerlich vor Augen schön, groß, klar und hell, möchte es auch innerlich groß, klar und hell bleiben, dass nichts verdunkelt wird von dem, was hier an guten Gaben mit gereicht wird.“ –
Bleibt euch einander zugewandt, so wie Gott uns jeden Tag zugewandt bleibt, egal wie lieblos wir handeln und denken. Auch darin hat er uns nämlich zu seinem Ebenbild geschaffen – im Verzeihen und immer neuer Hoffnung.
Grundstücke und Häuser sind nicht der Hauptzweck unseres Wirkens auf Erden. Aber das, was wir darin machen und vor allem „Wie“ wir darin etwas machen, kann der eigentliche Grund für unsere Inkarnation sein. Alles muss irgendwann zerfallen auf Erden, wirklich alles. Aber das, was geistig erarbeitet wird, nehmen wir mit uns mit.
Einer schätze den anderen und in dem, wie er Gott nacheifert, in allen seinen Bemühungen, gottähnlicher zu werden. Denn das wird jeder von uns anders verrichten, aber wir haben nicht darüber zu befinden, wie der andere es machen sollte. Ehren wir Gott, in dem wir den Nächsten neben uns ehren und schätzen lernen. Einfacher und ehrlicher Gott gegenüber geht es nicht.
Wenn wir Gott begreifen und kennenlernen wollen, brauchen wir ihn einfach nur in uns größer werden zu lassen.
Das kann genauso anstrengend sein, wie ein verwüstetes Fabrikgelände wieder herzurichten und in Ordnung zu bringen.
Ja, vielleicht ist es euren Familien anvertraut und aufgetragen, über diese Wirkungsstätte hier – erst im Irdisch sichtbaren, aber gleichzeitig im Geistigen – eine Ordnung zu schaffen. Da gibt es in einem jeden Menschen innere Unordnungen, die Neid, Hochmut und Egoismus heißen.
Deshalb bitten wir Gott jetzt erneut um seinen Schutz und Segen für diesen irdischen und geistigen Neuanfang: „Herr, lass unsere Herzen Deine Kraft und Freude spüren, lass den Wunsch in uns wachsen, Dich immer mehr in uns aufzunehmen. Wir möchten bereit sein, Dir zur Ehre, dem Menschen zum Wohlgefallen und für den Frieden auf Erden zu leben und zu bauen. Wir bitten um Deinen Segen!“
(Gemeinsames Vaterunser)
Im Namen
Gottes des Vaters,
Gottes des Sohnes,
Gottes des Heiligen Geistes!
Amen! Amen! Amen!