Es ging turbulent voran – Der Schulverein Friedensstadt dankt für die treue Begleitung

von Vorstand des Schulvereins Friedensstadt e.V.
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In Anschluss an die gelungene Spendenaktion „Stück für Stück – eine neue Fassade für die Schule“, teilte der Schulverein Friedensstadt e.V. zu Beginn des Jahres 2020 seinen Mitgliedern, Unterstützern und Helfern zuversichtlich und mit großer Dankbarkeit mit, dass die Sanierung des nächsten Teils der Fassade in Angriff genommen werden könne. Die angedachten Arbeitsschritte vom Gerüstaufbau über die Vorbereitung der Fassade, den Einbau neuer Fenster, die Instandsetzung der Uhr und die Wiederherstellung eines behindertengerechten Versorgungseingangs für die Aula im Außenbereich bis zum Aufbringen des neuen Putzes hätten wunschgemäß Mitte des dritten Quartals 2020 abgeschlossen sein sollen. Doch ein aktueller Blick auf das Schulgebäude lässt unschwer erkennen, dass alles ganz anders kam, als gedacht.

Wer Geduld sagt, sagt Mut, Ausdauer, Kraft

(MarievonEbner-Eschenbach)

Im Frühjahr 2020, nachdem die notwendigen Vorarbeiten für die Sanierung der Fassade bereits begonnen hatten, kam eine Nachricht, mit der niemand gerechnet hatte: Eine Zwangsverordnung veranlasste einen sofortigen Baustopp, sodass alle Arbeiten am Schulgebäude vorerst eingestellt werden mussten. Grund hierfür war, dass eine denkmalrechtliche Erlaubnis bewirkt werden musste. Im Folgenden durften keine baulichen Maßnahmen ohne eine vorherige genaue Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde vorgenommen werden. Die seit diesem Zeitpunkt stetig zu führenden Verhandlungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde erfordern viel Geduld, nicht zuletzt, da auch die Arbeitsmöglichkeiten der Behörde während der Corona-Pandemie eingeschränkt waren und sind. Unter anderem stellten wir im Oktober 2021 einen Antrag auf denkmalrechtliche Genehmigung und beauftragten ein restauratorisches Gutachten. Auf Grundlage dessen erfolgte die Erstellung detaillierter Baupläne und Zeichnungen für die Denkmalschutzbehörde.

Im Nachhinein dürfen wir aber auch dankbar erkennen, was uns durch diese Herausforderungen zuteil werden durfte: Die durch den Denkmalschutz geforderten Gutachten zeigten erst, welchen Wert das Schulgebäude in der Friedenstadt Weißenberg, das uns anvertraut ist, eigentlich hat. So wird sich in der denkmalrechtlichen Erlaubnis auf die Beurteilung des Denkmals vom 7. November 2008 bezogen:

„Als eine der außergewöhnlichsten architektonischen Anlagen des Landes Brandenburg hat die Friedensstadt Weißenberg in Glau baukünstlerische, bauhistorische und wissenschaftliche Bedeutung. [...] Besondere Bedeutung hat die nach Entwurf des Berliner Architekten Hans Brandt errichtete Schule, die aufgrund ihrer radikal modernen Formensprache überrascht. Das Gebäude ist ein herausragendes Beispiel des Neuen Bauens und einer der bedeutendsten Bauten dieser Stilrichtung im Land Brandenburg. [...] Als wichtiger Bestandteil des bisher noch weitgehend unbekannten Schaffens von Hans Brandt hat die Schule der Friedensstadt kunsthistorische Bedeutung.“

– Für all den während dieser Zeit aufgebrachten Mut, die nötige Ausdauer und Kraft aller Beteiligten, ob mit kraftvoller Tat, ermutigendem Wort, innigem Gebet oder jeglichem hoffnungsspendenden Beitrag der Vereinsmitglieder sei all den liebevollen Unterstützerinnen und Unterstützern herzlich gedankt.

In kleinen Schritten gehtesmitvielenHänden weiter voran

Trotz der zehrenden Zeit dürfen wir durch all die Hilfe auf segensreiche Werke und einzelne Arbeitsschritte zurückblicken, die gelingen durften. Hierzu gehörten beispielsweise das Anbringen der Gebäudebeleuchtung mit Bewegungsmeldern, die Gestaltung der Außenanlage und Bepflanzung nördlich der Aula und das Projekt „Fruchtwald 2021“. Letzteres wurde finanziell gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt und in mehreren Arbeitseinsätzen durch das gemeinsame Anpacken helfender Hände verschiedener Altersgruppen umgesetzt. Das Ergebnis ist ein mit Fruchthölzern bepflanzter Pfad, ausgehend vom Schulgebäude zur Tier- und Pflanzenwarte, welcher diesen natürlichen, oberhalb der Schule gelegenen Lernort für die zukünftigen Schülerinnen und Schüler besser erschließt. Weiterhin zielte das Projekt darauf ab, Kinder und Jugendliche der Region zum ehrenamtlichen Engagement für die Gestaltung ihres Umfelds anzuregen und dient überdies auch dem Natur- und Erosionsschutz.

Das Schulgebäude in der Friedensstadt wurde 2021 weiterhin Thema einer gemeinsamen Masterarbeit zweier Studentinnen der FH Potsdam im Studiengang Bauerhaltung und Bauen, welche das Projekt sowohl aus architektonischer als auch aus Sicht des Denkmalschutzes beleuchteten. Auch für diese Fügung sind wir dankbar, da uns durch die akribischen Nachforschungen der Masterabsolventinnen in verschiedenen Archiven neue Rechercheergebnisse zuteilwurden.

Schwer in Worte fassen lassen sich die Werke und Nachwirkungen der Zeltlager und der Kirchentagswoche, die an der Schule zu verzeichnen sind. Durch die kräftige Hilfe von ehrenamtlichen Geschwistern konnten beispielsweise Vorrichtungen für Fenster in ihrer ursprünglichen Größe wiederhergestellt und ein zusätzlicher behindertengerechter Eingang für die Ebene 1 vorläufig eingerichtet werden. Nicht nur die handwerklichen Arbeiten, sondern auch die gute Stimmung, die in fröhlicher Runde bis über das Arbeitsende hinaus gemeinsam genossen wurde, hat spürbar Spuren hinterlassen.

Wir danken all den beständigen Mitgliedern des Schulvereins an unserer Seite sowie auch den Spendern, die unermüdlich die Tier- und Pflanzenwarte mit zahlreichen kleinen und großen Gaben unterstützen. Eure treue Begleitung durch all die Höhen und Tiefen ist unser sicherer Hafen in dieser turbulenten Zeit, und eure Unterstützung gibt uns Wind in den Segeln.

Voller Kraft voraus steuern wir nun wieder der Fassadenerneuerung entgegen, welche am historischen Vorbild orientiert ist, und freuen uns, dass es auch mit einigen weiteren baulichen Maßnahmen weitergehen darf.

Schwer in Worte fassen lassen sich die Werke und Nachwirkungen der Zeltlager und der Kirchentagswoche, die an der Schule zu verzeichnen sind. Durch die kräftige Hilfe von ehrenamtlichen Geschwistern konnten beispielsweise Vorrichtungen für Fenster in ihrer ursprünglichen Größe wiederhergestellt und ein zusätzlicher behindertengerechter Eingang für die Ebene 1 vorläufig eingerichtet werden. Nicht nur die handwerklichen Arbeiten, sondern auch die gute Stimmung, die in fröhlicher Runde bis über das Arbeitsende hinaus gemeinsam genossen wurde, hat spürbar Spuren hinterlassen.

on Herzen gedankt sei all denen, die dieses Projekt in der Friedensstadt Weißenbergs mit guten Gedanken und Gebeten, ob in Wort oder Tat, unterstützen.

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Aktuelles Foto des Schulgebäudes der Friedensstadt aus der Drohnenperspektive (Foto: Frank Wiskow)

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Das Schulgebäude vom Boden aus betrachtet (Foto: Enrico Vogel-Böttcher)