Im Übrigen meine ich
Möge uns der Herr weiterhin
Zu den Brunnen des Erbarmens führen
Zu den Gärten der Geduld
Und uns mit Großzügigkeitsgirlanden
Schmücken
Er möge uns weiterhin lehren
Das Kreuz als Krone zu tragen
Und darin nicht unsicher zu werden
Soll doch seine Liebe unsere Liebe sein
Er möge wie es auskommt in unser Herz eindringen
Um uns mit seinen Gedankengängen
Zu erfrischen
Uns auf Wege zu führen
Die wir bisher nicht betreten haben
Aus Angst und Unwissenheit darüber
Dass der Herr uns nämlich aufrechten Ganges
Fröhlich sehen will
Weil wir es dürfen
Und nicht nur dürfen sondern auch müssen
Wir müssen endlich damit anfangen
Das Zaghafte und Unterwürfige abzuschütteln
Denn wir sind Kinder Gottes: Gottes Kinder!
Und jeder soll es sehen oder ganz erstaunt sein
Dass Gottes Kinder so leicht und fröhlich sein können
Und sagen: Donnerwetter
Jeder soll es sehen und jeder soll nach Hause laufen
Und sagen: er habe Gottes Kinder gesehen
Und die seien ungebrochen freundlich
Und heiter gewesen
Weil die Zukunft Jesus heiße
Und weil die Liebe alles überwindet
Und Himmel und Erde eins wären
Und Leben und Tod sich vermählen
Und der Mensch ein neuer Mensch werde
Durch Jesus Christus.
Text Hanns Dieter Hüsch Edition Dia Das literarische Werk, Bd.3 Die christlichen Texte Copyright Christiane Hüsch-von Aprath
Dieses Gedicht habe ich vor längerer Zeit in einem Kalender gefunden und wann immer ich es lese, bin ich wieder begeistert, wie ein Kabarettist (06.05.25 – 06.12.2005) mit Witz und leichter Wortgewalt so in die Tiefe gehend den inneren Kern des Glaubens treffen kann. Auch zum Jahresanfang, gerade in diesem Jahr kann uns dieses Gedicht auf die richtige Spur bringen und freudig stimmen. Ja, wir sind Gottes Kinder und ja, er möge uns mit Geduld und mit Großzügigkeitsgirlanden schmücken und uns ungebrochen freundlich, heiter und voller Liebe in dieses neue Jahr gehen lassen. In diesem Sinne und mit dankbarem Herzen wünsche ich uns allen behüte Wege in dem wachsenden Bewusstsein was es heißt, Gottes Kinder zu sein.