Gottes Führung fordert Stille.
Da man stille hält und lauscht,
denn wie leicht wird Gottes Wille
mit der eignen Wahl vertauscht.
Alle unsere Menschenwerke
gehen überhaupt nicht gut,
wenn man sie in eigener Stärke
und nicht aus der Gnade tut.
Göttliche und innre Dinge
lassen es erst recht nicht zu,
dass man sie mit Sturm erzwinge,
sondern weisen uns zur Ruh.
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1722)
STILLE - immer wieder wird in vielen Lebenshilfe-Büchern, aber auch in Geistfreundreden darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, zur inneren Stille zu finden.
In unserer unruhigen, lauten Zeit ist es oft sehr schwer, zur Ruhe zu kommen und innere Stille zu erleben. Aber nur in dieser Stille kann Gottes Geist uns erreichen, uns unsere eigentliche Bestimmung erkennen und unser Gewissen, unsere innere Stimme, wieder hörbar werden lassen. Aber wie schwer ist es immer wieder, zur Ruhe zu kommen.
Obwohl ich inzwischen pensioniert bin und eigentlich viel mehr Zeit habe als früher, fällt es mir trotzdem schwer, zu dieser inneren Stille zu finden. In einer Geistfreundrede habe ich gehört, dass wir Gott nur nahe sein können, wenn wir uns selbst bewusst dazu entscheiden, ihm nahe sein zu wollen. Und das geht nur, wenn wir stille werden, uns selbst zurücknehmen und aufmerksam lauschen, was Gott von uns möchte.
Wie oft fragen wir uns im Angesicht all der furchtbaren Ereignisse in unserer Welt – Umweltkatastrophen, Kriegsschrecknisse, Morde und Überfälle und vieles mehr - was wir als einzelner kleiner Mensch denn tun können. In der Stille dürfen wir es hören:
Hände falten und beten für all die Opfer, dass sie im Jenseits angenommen werden, aber auch für alle Täter, damit sie zur Erkenntnis, zum Licht und zur Erlösung finden.
Ein Gebet vermag so viel, aber oft trauen wir uns nicht wirklich, uns auf Gottes Verheißung, dass er immer bei uns ist, zu verlassen und einfach zu glauben, dass unser Gebet etwas bewirkt. Also lasst uns immer wieder in die Stille gehen und für mehr Licht und Liebe auf dieser Welt beten.