Immer wieder geht es in unserem Leben um Vertrauen. Vertrauen in Gott, Vertrauen in unsere Mitmenschen, Vertrauen in uns selbst. Gott zu vertrauen, fällt uns oft schwer, denn wir haben häufig so ganz andere Vorstellungen, wie unser Leben ablaufen soll, als unser Schöpfer. Gerade, wenn es um Schwierigkeiten, Krankheiten oder andere Anfechtungen geht, sind wir schnell bereit zu jammern und zu klagen und unser Gottvertrauen zu vergessen.
Wie kann man denn sein Gottvertrauen stärken? Wenn eine Situation uns fertig macht, uns Tag und Nacht bedrückt – egal, ob eine schlimme finanzielle Belastung oder ein Mensch, der uns beschäftigt - es dauert oft lange, bis wir auf die erlösende Idee kommen, ein Gebet zu sprechen, einen vertrauten Freund einzuweihen oder einen Zettel in die Bibel zu legen. Das hat bei mir immer erstaunliche Ergebnisse gebracht: zuerst ist es gar nicht so einfach, die Wünsche an Gott zu formulieren, denn ich muss mir erst einmal klar werden, was ich wirklich möchte und um was es eigentlich geht. Das ist manchmal richtig Arbeit. Wenn der Zettel mit der Bitte an Gott dann in der Bibel liegt, setzt eine wunderbare Entspannung ein, ein Gefühl, als ob einem eine Last abgenommen wurde. Man darf das Problem von einer ganz anderen Seite sehen und fühlt sich in Gottes Hand.
Vertrauen in die Mitmenschen stellt uns auch immer wieder vor besondere Herausforderungen. Denn wie soll ich einem Nächsten vertrauen, wenn ich selber der Meinung bin, dass ich alles besser weiß und dem Anderen nicht so richtig zutraue, auf dem richtigen Weg zu sein? Das erfordert immer wieder Selbstkontrolle, die eigenen Gedanken zu überprüfen und den anderen als Gottes Kind zu erkennen. Auch wenn mein lieber Mitmensch sich unmöglich verhält, mich verletzt oder mir wehtut, ist doch auch in ihm ein Funken von Gott. Daran immer zu denken, ist gar nicht so einfach.
Vertrauen in uns selbst hört sich auch leichter an, als es ist, denn wir haben aus unserer Kindheit alle unsere Schwierigkeiten, Selbstzweifel und Unsicherheiten mitbekommen und tun uns schwer, unseren eigenen Gefühlen zu trauen. Darin müssen wir uns immer wieder üben und den Beistand und die Hilfe unseres Schutzengels erbitten. Vertrauen macht mich vielleicht verletzlich und verwundbar, aber es kann mich auch zufrieden, innerlich froh und glücklich machen. "Ich bin geborgen in Gottes Hand, mir kann nichts geschehen!" Mit diesem inneren Wissen kann ich zuversichtlich meinem Weg gehen.