Die Stimmung im Lande ist ja nicht grade die beste, es wird viel geschimpft - auf die anderen Auto- bzw. Fahrradfahrer, die Preise, den Krieg, das Wetter, die Politiker und…und…und.
Manchmal wundert es mich, so etwas auch in der Gemeinde oder Freundeskreisen zu hören, haben wir doch unseren Glauben. Wissen wir doch und haben es erlebt, dass es Führung und Schutz gibt. Neulich sagte eine liebe Schwester im Gespräch über Politik und Gesellschaft: Da müsste eben doch mal jemand kommen, um aufzuräumen. Sie war über meine heftige Reaktion und Antwort entsetzt. Die Unzufriedenheit und die diffuse Hoffnung auf eine starke Person, die es richtet, ist genau die Haltung, die den Rechten und Populisten das Feld bereitet, und die zu den erschreckenden Wahlergebnissen führt. Demokratie ist etwas sehr Komplexes und Langwieriges, es braucht Kompromisse, Mehrheiten und vor allem Mitverantwortung und Mittun von uns allen. Wir haben in unserem Land trotz aller verändernden Weltprobleme ein gutes Auskommen, bemühte Politiker (die sich natürlich auch weniger beschimpfen könnten und so die allgemeine Stimmung verbessern würden) und Hilfen für Bedürftige. Vielleicht haben wir die Relationen etwas aus dem Auge verloren, erwarten ein ständiges Wachstum und Besser-Werden. Aber vielleicht ist jetzt auch die Zeit für ein wenig Verzicht, für resourcenschonenden Umgang mit den Dingen, ein Sehen des Positiven und mehr Dankbarkeit. Wir hatten bestimmt schon andere Leben mit Hunger, Krieg und wesentlich mehr Unsicherheiten. Ohne alles schön reden zu wollen, ist meine Meinung dazu klar:
Lasst uns mit den Augen der Liebe durchs Leben gehen, sehen, dass auch der andere sich um Gutes bemüht, sehen, was wir an Reichtum in unserem Leben haben und nicht einstimmen in die schlechtmachenden, besserwisserischen Diskussionen! Wir wissen nicht, wie wir als Bürgermeister, Minister oder sonstige für das Gemeinwohl Tätige arbeiten würden, wie schwer es wäre, etwas als richtig Erkanntes durchzusetzen und auf den Weg zu bringen und die verschiedenen Meinungen zum guten gemeinsamen Tun zu bringen. Das ist ja schon in einer Familie oder Gemeinde nicht immer so einfach.
Also versuchen wir, gute Gedanken zu schicken, nicht in alle Meckereien mit einzustimmen, unsere Dankbarkeit zu pflegen, zu schauen, wo wir selbst etwas verbessern oder beitragen können und für die Verantwortlichen zu beten.
Wenn Gedanken Welten bauen
lasst uns mit guten Augen schauen
Stärken, stützen, anerkennen
Gutes auch beim Namen nennen
Andere bei den Händen fassen
Sich das Licht nicht nehmen lassen
Zuversicht und Sinn im Leben
durch unsere Haltung weitergeben
Wenn Gedanken Welten bauen
wollen wir der Liebe trauen
und ein kleiner, heller Stein
in dem Weltgebäude sein.