Engagierte Omas gegen Rechts

Gemeindebrief
von Konstanze Philipp
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Nun gehe ich also zu den OMAS GEGEN RECHTS, unterstütze Projekte gegen das Vergessen unserer rechten Vergangenheit, war auf der ersten Demo meines Lebens und habe ein gutes Gefühl dabei.

So viele engagierte Frauen, und einige Opas gegen rechts, die sich in Kitas und Schulen, im Gespräch mit Politikern, gegen rechtes Gedankengut und auf Demos starkmachen, Stolpersteine pflegen, Aktionen gegen rechts planen und sich mit anderen gleichgesinnten Gruppierungen austauschen.

Omas

Wenn ich dort mitgehe, fühle ich mich sicher. Es herrscht eine friedliche Stimmung und viele verschiedene Initiativen, Parteien, Familien und einzelne Menschen äußern sich mit Schildern, Musik und auch ab und zu mit Sprechchören, z.B. „Berlin gegen rechts – wir sind mehr!“ Ich glaube, es ist wichtig, Haltung zu zeigen und das Gespräch zu führen, wo es einem begegnet.

Die Devisen der Omas sind: Wir setzen uns ein FÜR:

  • eine demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaft
  • Schutz vor Diskriminierung
  • geflüchtete Menschen
  • generationsübergreifende Verantwortung
  • Respekt gegenüber allen Menschen, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft und sexuellen Identität

Es ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, die 2018 in Deutschland nach dem Vorbild der Omas gegen rechts in Österreich gegründet wurde. Es sind alle Generationen willkommen, wobei die Älteren überwiegen. Sie wollen sich einmischen, weil wegschauen schon 1933 nicht geholfen hat und diese erschreckenden Parallelen viele Menschen bewegen. Auch die NSDAP hatte bei den Wahlen in diesem Jahr nur gut 30% der Stimmen und hat mit Hitler als Reichskanzler in kürzester Zeit die Demokratie beendet.

Ich möchte wach sein und verstehen, dass es in so schwierigen Zeiten keine einfachen Lösungen gibt, dass die Demokratie gerade viele noch nie da gewesene Probleme zu bewältigen hat und dass unsere multikulturelle Gesellschaft eine große Chance ist.

Ausgrenzung ist keine Lösung und die Angst um die eigenen Vorteile unserer Wohlstandsgesellschaft kein guter Ratgeber. Wir haben Verantwortung für eine friedliche Zukunft und die ist nur durch Teilen zu bewerkstelligen. Wir haben den Lehrsatz in unserer Kirche dazu schon lange im Gepäck und können durch unser Denken und Verhalten ein Stück mithelfen, die Welt zu verändern. Es werden sich noch viele Dinge ändern in der Welt, in unserem Land, in unserer Kirche und wir sollten keine Angst haben, Zuversicht ausstrahlen und mit der Haltung der Liebe auch diese Dinge angehen.