Südwestkirchhof Stahnsdorf

Gemeindebrief
von Konstanze Philipp
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Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf oder kurz Südwestkirchhof Stahnsdorf sind die Bezeichnungen für den im Jahr 1909 eröffneten Friedhof der evangelischen Kirchengemeinden des Berliner Stadtsynodalverbandes.

Der Friedhof liegt südwestlich von Berlin, außerhalb der Stadtgrenzen, auf dem Gebiet der brandenburgischen Gemeinde Stahnsdorf und ist mit einer Gesamtfläche von rund 206 Hektar der zehntgrößte Friedhof weltweit sowie nach dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg Deutschlands zweitgrößter Friedhof.

Das Areal des Kirchhofs umfasst mittlerweile rund 200.000 Bäume und unzählige seltene Gräser, Büsche oder Blumen. Der Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf bietet regelmäßig Führungen an, bei denen außer der Geschichte der Bestattungsanlage die Grabstätten, sowie die Fauna und Flora vorgestellt werden, sowie Projekttage für Schulklassen. (Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf, Tel: 03329 614106, www.suedwestkirchhof.de) Angeregt durch die Teilnahme an einer Urnenbeisetzung, bei der sich die Angehörigen einen Platz unter einem schönen Baum ausgesucht hatten, habe ich an einer Führung über den Friedhof teilgenommen. In drei Stunden wanderten wir durch die herbstlich schöne Friedhofs- Park-Landschaft, machten Halt an den verschiedensten Gräbern, Denkmälern und Mausoleen. Spannende historische Erläuterungen und Gedanken über Leben und Tod wurden uns vom Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt lebendig und begeistert vorgetragen, sodass die Zeit schnell vergangen ist.

Angelegt 1909 außerhalb der Stadt, weil dort der Platz zu eng wurde, hat er durch die beiden Weltkriege und die Teilung Deutschlands eine wechselvolle Geschichte und es ruhen dort viele Berliner Ärzte, Künstler, arme wie reiche Menschen aller Couleur und Glaubensrichtungen: von Heinrich Zille über Max Taut (Architekt und Bruder von Bruno Taut), Dr. Schleich (Begründer der Lokalanästhesie), Familie Langenscheidt, Friedrich Wilhelm Murnau und Otto Graf Lambsdorff bis hin zu Manfred Krug und vielen anderen. Viele wurden aus Berlin umgebettet und auch heute kann man dort beerdigt werden.

Es gibt heute, wie auf dem Johannischen Friedhof in Glau, einen kleinen Einheitsstein, auf dem nur der Name und das Geburts- und Sterbedatum vermerkt sind. Auch das Wort „Gott ist Liebe“ habe ich auf einem größeren, älteren Stein gefunden. Sehens- und erlebenswert ist auch die einzigartige norwegische Holzkirche im Jugendstil, die am Hauptweg liegt und die einen, wenn man aus dem Licht draußen eintritt, in einen dämmrigen Ort der Stille und der schlichten Schönheit führt.

Stahnsdorf

Der Weg durchs Leben nicht immer leicht Oft wissen wir nicht, wie er sein Ziel erreicht Wir leben mit Körper, Seele und Geist und mit der inneren Stimme, die den Weg uns weist

Der Weg durchs Leben einem jeden geschenkt damit er ihn stets zur Liebe hin lenkt Wir leben heute in bewegten Zeiten Das soll unsere Seelen zubereiten

Der Weg durchs Leben wird ein Ende finden an dem sich die Seelen mit der Quelle verbinden Wir leben weiter, nehmen die Liebe mit Vom Diesseits zum Jenseits ist nur ein Schritt

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